Johannes Metzger, Projektingenieur im Bahnprojekt Ulm-Augsburg, zeigt Ihnen auf der Themeninsel 3, wie er gemeinsam mit seinen Kollegen die Trassierungsräume entwickelt hat und welche Ziele und Anforderungen dabei zu berücksichtigen waren.
Projektingenieur Johannes Metzger über die Entwicklung der Trassierungsräume
Bei der Suche nach den möglichen Trassierungsräumen müssen wir die Anforderungen des Bundesverkehrswegeplans 2030 (BVWP) und des Deutschlandtakts beachten – und gleichzeitig die Schutzgüter und Raumwiderstände im Blick haben. Gesucht ist also eine Variante, die diese Rahmenbedingungen bestmöglich erfüllt und die verschiedenen Anforderungen miteinander vereint.
Die Raumwiderstandskarte zeigt, in welchen Räumen sich besonders hohe Schutzgüter befinden. Sie gibt an, auf welche Widerstände man bei der Planung einer Trasse in diesem Gebiet stoßen würde.
Es gibt vier Schutzklassen von weiß (kein Widerstand) bis rot (starker Widerstand; beispielsweise dort, wo sich Siedlungen oder Naturschutzflächen befinden). Die Trassierungsräume werden in Bereichen gesucht, in denen sie möglichst wenig Widerstände berühren. Rote Flächen mit besonders hohen Widerständen werden nach Möglichkeit ausgespart.
Wenn Sie mehr über die konkreten Trassierungsräume im Bahnprojekt Ulm-Augsburg erfahren möchten, klicken Sie hier und Sie gelangen zur Themeninsel 4. Dort können Sie auch mithilfe einer interaktiven Karte die Trassierungsräume erkunden.
Ein Ausbau bedeutet, dass neue Gleise zu einer bereits bestehenden Trasse hinzukommen. Bei einem Neubau werden neue Gleise auf einer neuen Trasse gelegt. Diese können ganz unabhängig von einer bestehenden Strecke gebaut werden.
Ein Trassierungsraum ist ein etwa 500 Meter breiter Streifen, in dem später die viel schmälere, ca. 20 Meter breite neue Strecke verlaufen könnte. Ein Trassierungsraum berücksichtigt die Raumwiderstände, also Siedlungen und Naturschutzräume usw. sowie betriebliche und wirtschaftliche Anforderungen.
Im Bahnprojekt Ulm-Augsburg wurden insgesamt vier Varianten für Trassierungsräume entwickelt. Sie bestehen alle aus einer Mischung von Ausbau- und Neubaustrecken mit jeweils unterschiedlich langen Anteilen.
Die genaue Streckenführung wird im Laufe des anstehenden Planungsprozesses erarbeitet. Auf Grund der topografischen Begebenheiten der Region und der Anforderungen an die zukünftige Strecke ist in einigen Abschnitten eine Tunnelführung wahrscheinlich.
Der derzeitige Entwurf des Deutschlandtaktes sieht vor, dass täglich insgesamt 112 Fernverkehrszüge auf der Strecke Ulm-Augsburg fahren werden.
In Ausbaubereichen planen wir mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. In Neubaubereichen sollen 300 km/h möglich sein.
Ausschlaggebend für die Planungen ist, dass die Geschwindigkeit die verkürzte Fahrzeit von 26 Minuten zwischen Ulm und Augsburg möglich macht.
Diejenigen Stationen, die von einer neuen Streckenführung berührt werden, werden vom Bahnprojekt Ulm-Augsburg barrierefrei beplant.
Wir beantworten Ihnen gerne Ihre Fragen zum Projekt Ulm-Augsburg. Klicken Sie dafür einfach auf den roten Knopf und schreiben uns Ihre Fragen.